Aus Wasser wird elektrische energie
Es gibt verschiedene Arten von Wasserkraftwerken, das Prinzip ist jedoch immer sehr ähnlich: Wasser strömt durch das Kraftwerk, mittels Turbinen wird die Energie des sich bewegenden Wassers an Generatoren weitergeleitet, und die Generatoren wandeln die Wasserenergie anschließend in elektrische Energie um. Bei den Wasserkraftwerken unterscheidet man grundsätzlich zwischen Laufwasser- und Speicherkraftwerken.
Das Laufwasserkraftwerk
Laufwasserkraftwerke befinden sich – wie der Name bereits verrät – in einem Fließgewässer. Dabei wird das Wasser eines Flusses mithilfe einer Wehranlage aufgestaut. Durch die Wehranlage entsteht ein Höhenunterschied, der als Fallhöhe bezeichnet wird. Das Wasser fällt aus dieser Höhe auf die Turbinen und setzt diese in Bewegung. Dadurch werden wiederum die Generatoren angetrieben, und die Energie des Wassers wird in Strom umgewandelt. Das Wasser fließt dann wieder zurück in den Fluss.
Da das Wasser zu jeder Zeit durch das Kraftwerk fließt, wird auch immer Strom produziert. Aufgrund der Tatsache, dass sich mal mehr, mal weniger Wasser im Fluss befindet, wird somit auch mal mehr, mal weniger Strom gewonnen.
Ein Beispiel für ein Laufwasserkraftwerk ist etwa das Grazer Murkraftwerk.
Das Speicherkraftwerk
Auch bei einem Speicherkraftwerk wird Wasser oberhalb des Kraftwerks aufgestaut. Der Unterschied liegt jedoch darin, dass das Wasser nicht ständig hinab zum Kraftwerk fließt, sondern je nach Bedarf aus den Speicherbecken zu den Turbinen hinab geleitet wird. Auch hier fließt das Wasser jedoch wieder zurück ins Gewässer.
Der große Vorteil bei diesem Kraftwerk: Durch das Speicherbecken ist der Wasserdurchfluss gut regulierbar, und es wird vor allem dann Strom produziert, wenn der Energiebedarf steigt, zum Beispiel am Abend, wenn viele Menschen zu Hause sind und Licht und Fernseher einschalten.
Die Wasserkraft in Österreich
Wasserkraft ist für die Stromerzeugung Österreichs zentral. 2023 etwa produzierten die mehr als 5.000 Wasserkraftwerke über 60 % des in Österreich erzeugten Stroms. Die Stromerzeugung durch Windkraft, Erdgas und Photovoltaik folgen weit abgeschlagen mit jeweils 11 %, 10 % und 7 %.
Die Vorteile
+ Die Wasserkraft zählt zu den erneuerbaren Energiequellen, da das Wasser immer wieder zur Stromgewinnung genutzt werden kann.
+ Wasserkraftwerke sind sehr effizient, denn ihr Wirkungsgrad liegt bei 90 Prozent. Das heißt: Ein Wasserkraftwerk wandelt bis zu 90 Prozent der Wasserenergie in elektrische Energie um.
+ Im Gegensatz zu Kraftwerken, die Strom aus fossilen Energieträgern wie Kohle oder Erdöl gewinnen, erzeugen Wasserkraftwerke keinen direkten CO2-Ausstoß. Das ist gut für unsere Umwelt.
+ Wasserkraft punktet mit Zuverlässigkeit. Denn während beispielsweise mit Windrädern nur dann Strom produziert werden kann, wenn eben der Wind bläst, fließt Wasser jederzeit.
Die Nachteile
– Der Bau von Wasserkraftwerken ist teuer. Die Anlagen sollten daher nur an gut geeigneten Standorten errichtet werden.
– Wasserkraftwerke beeinflussen das Ökosystem. Daher müssen Maßnahmen gesetzt werden, um dieses System bestmöglich zu erhalten. Dazu zählen zum Beispiel Fischwanderhilfen, damit Fische sicher von einer Seite des Kraftwerks zu anderen gelangen.
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Credits Titelbild: Unsplash/Matt Power
Quellen
- Wasserkraft – einfach erklärt | voith.com
- Wasserkraft | erneuerbare-energie.at
- Wie funktioniert ein Wasserkraftwerk? | ikb.at
- Wasserkraft erklärt! | wasserkraft.at
- Wasserkraft | oekostrom.at
- Stromerzeugung in Österreich 2023 | wienenergie.at
- Wasserkraft: verständlich erklärt | eon-energie.at
- Vorteile mit Strom aus 100 % österreichischer Wasserkraft | verbund.com