Simulation Engineer bei KNAPP Industry Solutions – Aber was macht das Unternehmen eigentlich?
KNAPP Industry Solutions (KIN) bietet maßgeschneiderte Lösungen für die Logistik, also die Planung, Steuerung und Kontrolle von Warenflüssen. Das Besondere sind dabei u. a. die selbstfahrenden Transportroboter, die so genannten Open Shuttles, die Waren innerhalb von Lagerhallen und Produktionsstätten flexibel von A nach B bringen.
1. Was macht man als Simulation Engineer?
Als Simulation Engineer kann man grundsätzlich unterschiedliche Aufgabengebiete haben. In meinem Fall geht es darum, das Verhalten von unseren Open Shuttles, zu simulieren, d. h. am Computer nachzustellen. Dabei ist besonders interessant, wie diese Open Shuttles miteinander agieren und wie man sie möglichst effizient als Gruppe einsetzt. Es gibt allerdings keine Standard-Lösung, sondern ich muss mir für jeden Kunden abhängig von dessen Wünschen und Ausgangslage neue Konzepte überlegen. Somit wird die Arbeit nicht langweilig.
Für meine Simulationen verwende ich Computerprogramme, die zum größten Teil direkt in meiner Abteilung bzw. Firma entwickelt werden. Als Simulation Engineer bin ich dabei selbst aktiv an deren Weiterentwicklung beteiligt. Zum einen indem ich den Software-Entwickler:innen Feedback gebe, zum anderen indem ich selbst neue Funktionen programmiere, um mir die Arbeit zu erleichtern. So kann ich rasch Probleme lösen.
2. Wie sieht ein typischer Arbeitstag für dich aus?
Je nachdem was gerade ansteht, bereite ich entweder Simulationen vor, arbeite an unseren Computerprogrammen oder koordiniere mich mit Kolleg:innen und Kunden in Meetings.
Für die Simulationen hole ich mir zuerst möglichst genaue Infos zur jeweiligen Kundenanlage – Pläne, Warenflüsse, technische Details, die Anzahl der Open Shuttles etc. Sobald ich diese Infos beisammen habe, erstelle ich einen virtuellen Plan des Logistiksystems in unserer Software.
Dann beginnt der wirklich kreative Teil meiner Arbeit als Simulation Engineer: Ich überlege mir einen Wegeplan, den die Open Shuttles für ihre Transportfahrten verwenden sollen – sozusagen ein virtuelles Schienennetz. Dabei muss ich in meiner Planung immer Gangbreiten, Mindestabstände, Hindernisse usw. berücksichtigen. Das macht es teilweise echt knifflig, und ich muss mir immer wieder neue Konzepte einfallen lassen. Mich erinnert es jedenfalls sehr an die Städte- oder Wirtschaftssimulationen, die ich in meiner Freizeit gern spiele, und wie cool ist es denn, ganz offiziell am Arbeitsplatz „spielen“ zu dürfen?!
3. Welche Ausbildung braucht man als Simulation Engineer?
Man sollte ein solides Grundverständnis für Technik und Software-Entwicklung mitbringen und es als interessante Herausforderung sehen, Problemen auf den Grund zu gehen. Vor diesem Hintergrund macht es als Simulation Engineer Sinn, ein technisches Studium oder eine HTL mit einem Schwerpunkt wie Software-Entwicklung absolviert zu haben. Ich persönlich habe ein Physikstudium abgeschlossen, wo ich einige Programmierkurse belegt habe. Darüber hinaus sollte man auch gut mit anderen Personen zusammenarbeiten können.
4. Was gefällt dir an deinem Beruf am meisten?
Das Suchen von Ursachen und Lösungen für auftretende Probleme klingt vielleicht zeitaufwendig – und das ist es zum Teil auch –, aber dafür ist der Moment, wenn man endlich eine Lösung gefunden oder etwas zum Laufen gebracht hat, umso besser! Ich sehe es immer ein bisschen als Wettkampf zwischen dem Computer und mir und freue mich sehr über kleine und große „Siege“. Es macht mich außerdem stolz, wenn ich mein Team mit meinen Simulationen unterstützen kann.
Ebenfalls als Engineer, genauer gesagt Development Engineer, arbeitet Martina Fritzel. Was sie genau macht und warum es auch ihr im Job nie langweilig wird, erfährst du im Kurzinterview.