Marie Curie: Die Radioaktivitätspionierin, die gleich zweimal den Nobelpreis erhielt
Marie Curie kam am 7. November 1867 in Warschau, Polen, zur Welt. Die Eltern von Maria Salomea Sklodowska, wie sie mit Geburtsnamen hieß, waren beide Lehrende und hatten insgesamt fünf Kinder — Marie war das jüngste davon.
Mit sechs Jahren kam Sklodowska in die Schule, mit 15 schloss sie die Matura als Klassenbeste ab. Obwohl sie es wollte, konnte sie danach nicht studieren, da zu der Zeit in Polen noch keine Frauen an den Universitäten zugelassen waren. Daher arbeitete Sklodowska zunächst an unterschiedlichen Orten als Hauslehrerin. Parallel dazu besuchte sie die sogenannte „Fliegende Universität“, eine illegale Geheimuniversität, zu der beide Geschlechter Zugang hatten.
Für Frauen und Verwundete: Marie Curie setzte sich stark für das Gute ein
1906 starb Marie Curies Ehemann bei einem Unfall. Nach seinem Tod übernahm sie seine Lehrtätigkeit an der Sorbonne. Damit war Marie die erste Frau, die dort lehrte. Ein paar Jahre später kandidierte die Forscherin für einen Platz an der französischen Akademie der Wissenschaften, wurde aber nicht aufgenommen, da sie eine Frau war. 1914 wurde sie zur Leiterin des neu gegründeten Radium-Instituts ernannt. In dieser Funktion trieb Marie Curie die Forschung zur Radioaktivität weiter voran und förderte gezielt Frauen und Studierende aus dem Ausland – auch die Forscherin Hertha Ayrton setzte sich zu dieser Zeit stark für Frauenrechte ein.
Während des Ersten Weltkrieges entwickelte sie eine mobile Röntgeneinrichtung, um verwundete Soldaten an der Front besser untersuchen zu können. Im Laufe des Krieges rüstete Marie radiologische Fahrzeuge aus und verbesserte zahlreiche radiologische Zentren. Zusammen mit ihrer Tochter Irène bildete sie Frauen zu Röntgentechnikerinnen aus.
1922 wurde Marie Curie für den Völkerbund, eine Art Vorgängerorganisation der Vereinten Nationen, tätig. Dort arbeitete sie über ein Jahrzehnt lang für die Internationale Kommission für geistige Zusammenarbeit, wo sie u.a. versuchte, einen einheitlichen Urheberschutz für Forschende und deren Erfindungen einzuführen. Zwischenzeitlich war sie sogar Vizepräsidentin der Kommission, der auch andere berühmte Forschende wie Albert Einstein angehörten.
Ein PhD ist nicht genug: Ruzena Bajcsy legte gleich noch eine Dissertation drauf
Im Jahr 1967 bekam Ruzena Bajcsy auch das Angebot, an der renommierten Stanford University zu forschen. Diese Chance ergriff die damals 34-Jährige und wanderte in die USA aus. Dort bekam sie 1972 ihren zweiten PhD, diesmal im Bereich Computerwissenschaften. In ihrer Dissertation ging es damals schon um Teilbereiche der Robotik und der Künstlichen Intelligenz.
Der Grundstein für eine erfolgreiche Karriere war gelegt: Bajcsy erhielt eine Anstellung an der University of Pennsylvania. Dort gründete sie 1978 das GRASP (General Robotics and Active Sensory Perception) Lab. 1985 wurde sie Direktorin dieses Labors und Vorstand der Fakultät für Informatik. Seit 2001 ist sie Informatik-Professorin an der University of California.
Wie Marie Curie die eigene Forschung zum Verhängnis wurde
Im Laufe ihrer Karriere bekam Curie zahlreiche Auszeichnungen für ihre Beiträge zur Erforschung der Radioaktivität. 1903 erhielt sie zusammen mit ihrem Ehemann den Nobelpreis für Physik; 1911 bekam sie ihren zweiten Nobelpreis – diesmal im Bereich Chemie. Damit ist sie die erste Frau, die einen Nobelpreis erhielt, und neben dem Chemiker Linus Pauling die einzige Person, die Nobelpreise in unterschiedlichen Fachgebieten bekam. Das chemische Element Curium wurde nach ihr und ihrem Ehemann benannt, ebenso wie Curie, die Maßeinheit für die Aktivität eines radioaktiven Stoffes.
Am 4. Juli 1934 starb Marie Curie in Passy, Frankreich, an den Folgen ihrer jahrzehntelangen Arbeit mit radioaktiven Substanzen. Damals war die schädliche Wirkung radioaktiver Strahlung noch nicht bekannt, dementsprechend gab es auch keine Sicherheitsvorkehrungen. Durch die hohe Strahlenbelastung werden Curies Aufzeichnungen beispielsweise heute noch in mit Blei abgeschirmten Boxen aufbewahrt und können nur mit Schutzkleidung angesehen werden.
Martin Cooper: Der Elektroingenieur, dem wir das Handy zu verdanken haben
Martin Cooper wurde am 26. Dezember 1928 in Chicago, USA, geboren. Schon als Kind interessierte er sich für Technik, daher studierte er nach seinem Schulabschluss Elektrotechnik am Illinois Institute of Technology (IIT). Dort schloss Martin 1950 mit dem Bachelor ab. Im Anschluss ging er zur U.S. Navy, wo er als U-Boot-Offizier im Koreakrieg diente.
Ein steiniger Weg: Warum Martin Coopers erstes Mobiltelefon den Spitznamen "The Brick" bekam
Martin Cooper war der Ansicht, dass ein wirkliches Mobiltelefon leicht am Körper tragbar sein sollte, damit man immer und überall Anrufe tätigen kann und nicht ans Auto gekoppelt ist. Am 3. April 1973 schrieb Cooper Geschichte, als er mit seinem Prototyp in New York den ersten öffentlichen Anruf mit einem Handy tätigte.
Der Prototyp trug den Namen DynaTAC (Dynamic Adaptive Total Area Coverage) und hatte mit einem modernen Mobiltelefon nach heutigem Standard noch nicht viel gemein. Es war 23 Zentimeter lang, wog 1,1 Kilogramm und hatte eine Batterielaufzeit von 35 Minuten. Es war noch so sperrig, dass es die Spitznamen „the brick“ und „the shoe“ bekam.
Nicht gerade "Handy" – und dennoch ein großer erfolg
10 Jahre später präsentierte Motorola das erste für Konsumenten gedachte Mobiltelefon, das DynaTAC 8000x. Das war bereits um einiges kleiner und wog „nur mehr“ rund 450 Gramm. Es kostete damals 3.500 Dollar, was heute einem Preis von über 7.900 Euro entspricht. Trotz des hohen Preises erfreute sich das Gerät großer Beliebtheit und mittlerweile sind Handys aus dem Alltag vieler Menschen nicht mehr wegzudenken.
1983 verließ Cooper Motorola und gründete ein eigenes Unternehmen. Im weiteren Verlauf seiner Karriere gründete der Amerikaner verschiedenste Unternehmen, die allesamt in der Telekommunikationsbranche angesiedelt sind. 1985 formulierte er außerdem „Cooper’s Law“, ein Gesetz über die spektrale Effizienz. Es besagt, dass sich seit Beginn des 20. Jahrhunderts die Zahl möglicher Funkkanäle in einem bestimmten Bereich innerhalb von 30 Monaten verdoppelt.
Für seine Errungenschaften wurden Cooper zahlreiche Preise und Auszeichnungen verliehen, unter anderem der Charles-Stark-Draper-Preis und der Marconi-Preis.
Quellenverzeichnis
BBC News Online (2003): A chat with the man behind mobiles, [online] http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/2963619.stm [21.03.2019].
Enceclopaedia Britannica (o.J.): Martin Cooper, [online] https://www.britannica.com/biography/Martin-Cooper [21.03.2019].
NobelPrize.org (o.J.): Marie Curie – Biographical, [online] https://www.nobelprize.org/prizes/physics/1903/marie-curie/biographical/ [20.03.2019].
The Marconi Society (o.J.): Martin Cooper, [online] http://marconisociety.org/fellows/martin-cooper/ [21.03.2019].
WHO’s WHO (o.J.): Marie Curie, [online] http://www.whoswho.de/bio/marie-curie.html [20.03.2019].