Mária Telkes: Erfinderin und Solarenergie-Pionierin
Mária Telkes kam am 12. Dezember 1900 in der ungarischen Hauptstadt Budapest zur Welt. Bereits während ihrer Schulzeit interessierte sie sich für Solarenergie und begann nach dem Abschluss physikalische Chemie an der Universität Budapest zu studieren. 1924 beendete die Ungarin ihr Studium mit dem PhD.
Die Kraft der Sonne: Mária Telkes wusste sie schon früh zu nutzen
Kurz darauf wanderte Mária Telkes aus beruflichen Gründen in die USA aus. Zunächst hatte sie einen Job als Biophysikerin bei der Cleveland Clinic Foundation, wo sie ein photoelektrisches Gerät entwickelte, um Gehirnwellen aufzuzeichnen. 1937 wechselte sie zur Westinghouse Electric Corporation. Dort beschäftigte sich die Wissenschaftlerin mit der Umwandlung von Wärmeenergie in elektrische Energie.
Ihre ersten Forschungen zum Thema Solarenergie führte Mária Telkes 1939 durch. Sie erhielt eine Stelle am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT), in deren Rahmen sie an thermodynamischen Geräten arbeitete, die mit Sonnenlicht betrieben wurden. Während des Zweiten Weltkriegs entwickelte die Ungarin für die amerikanischen Streitkräfte ein solarbetriebenes Gerät, mit dem Salzwasser in Trinkwasser umgewandelt werden konnte.
Sonnenenergie für alle: Dank Mária Telkes wurde dieses Feld zugänglicher und sicherer
Nach dem Krieg wurde Mária Telkes Dozentin für Metallogie am MIT. Gemeinsam mit der Architektin Eleanor Raymond errichtete sie 1948 das „Dover Sun House“, das weltweit erste durch Solarenergie beheizte Haus. Die Tatsache, dass es das erste Haus mit Solarheizung war, fand zu dem damaligen Zeitpunkt keine große Beachtung — viel sensationeller war für die Medien das reine Frauenteam hinter dem Projekt.
1953 entwickelte Mária Telkes einen Solarofen. Dieser konnte auch in Ländern mit schlechter Infrastruktur überall einfach verwendet werden und war zudem sicher im Gebrauch mit Kindern. Im Zuge dieser Erfindung entwickelte die Forscherin auch ein Verfahren, mit dem Bauern ihre Ernte schneller trocknen konnten. Bis zum Ende ihrer Karriere prägte Telkes das Forschungsfeld der Solarenergie und gründete in New York eigens ein Labor dafür.
Solar-Erfindungen wie vom Fließband: Mária Telkes wurde nicht umsonst die "Sun Queen" genannt
Im Laufe ihres Lebens erhielt Mária Telkes rund 20 Patente für verschiedenste Erfindungen im Bereich der Solarenergie. Bis zu ihrem Tod war sie als Beraterin für diverse Unternehmen und Organisationen auf der ganzen Welt tätig. Die Erfinderin starb am 2. Dezember 1995 in ihrer Geburtsstadt Budapest. Sie wurde 94 Jahre alt.
Auch die britische Elektrotechnikerin Hertha Ayrton meldete zahlreiche Patente an. Ob sie dabei Mária Telkes mit ihren rund 20 Patenten „schlagen“ konnte, verraten wir dir hier!
Als Vorreiterin der Solarenergie bekam Mária Telkes Zeit ihres Lebens den Spitznamen „Sun Queen“ und wurde vielfach ausgezeichnet. 1952 erhielt sie als erste Person den Society of Women Engineers Award. 2010 wurde die Forscherin in die National Inventors Hall of Fame aufgenommen. Außerdem sind mehrere amerikanische Schulen nach ihr benannt.
Nikola Tesla: Elektroingenieur und Erfinder
Nikola Tesla wurde am 10. Dezember 1865 in Smiljan, Kroatien, als Sohn eines orthodoxen Priesters geboren. Bereits während seiner Schulzeit zeigte Tesla ein großes Interesse an elektrischen Geräten. Seine Mutter hatte zwar keine Schulbildung, zeigte aber eine große Begeisterung für Wissenschaft und erfand in ihrer Freizeit kleine Haushaltsgeräte — eine Leidenschaft, die sie an ihren Sohn weitergab.
Erfinder ohne Abschluss: Nikola tesla gelang es auch ohne Studium, die Welt der Elektronik zu revolutionieren
Obwohl sich sein Vater eine Priesterkarriere für ihn wünschte, entschied sich Nikola Tesla nach dem Schulabschluss für eine wissenschaftliche Laufbahn. 1877 begann er an der Technischen Universität Graz zu studieren. Nach nur zwei Jahren brach er das Studium ab und zog nach Prag, wo er ebenfalls studierte, ohne einen Abschluss zu machen.
1881 ging Nikola Tesla nach Budapest, um bei einer Telefongesellschaft zu arbeiten. Hier hatte er erstmals die Idee, Wechselstrom zur Energieübertragung zu nutzen. Die praktische Umsetzung erfolgte 1882, als der Erfinder zum ersten Mal einen Wechselstrommotor baute. Für die damalige Zeit war das revolutionär, da man bis dahin annahm, nur mit Gleichstrom elektrische in mechanische Energie umwandeln zu können. Der Wechselstrommotor gilt heute als Teslas bekannteste Erfindung.
1882 zog Nikola Tesla weiter nach Paris, wo er in der europäischen Niederlassung von Thomas Edisons Unternehmen arbeitete. Nur zwei Jahre später wanderte er in die USA aus, um im Firmenhauptsitz zu arbeiten. Die Anstellung bei Edison dauerte nicht lange, da beide unterschiedliche Vorstellungen von ihrer Zusammenarbeit hatten.
Der extentrische Elektronik-Erfinder: Warum Nikola Tesla trotz vieler Erfolge schlussendlich verarmt starb
Nach dem Zerwürfnis mit Edison gründete Nikola Tesla sein eigenes Unternehmen, die Tesla Electric Light Company, und meldete schon bald Patente für Bogenlampen an. Mit der Firma machte er allerdings nicht genug Gewinn, und so gründete der Forscher 1887 ein neues Unternehmen, die Tesla Electric Company.
Im Laufe seiner Karriere reichte Nikola Tesla über 100 Patente ein. So erfand er beispielsweise die nach ihm benannte Tesla-Spule, die zur Grundlage der Fernsehtechnik geworden ist. In vielen Bereichen war er ein Vorreiter: Der Elektroingenieur beleuchtete sein Labor mit Leuchtstoffröhren, lange bevor sie von der Industrie für sich entdeckt wurden.
Nikola Tesla galt immer als sehr exzentrisch, vor allem in seinen späteren Jahren. Er bevorzugte es, alleine zu arbeiten und zog sich sehr zurück. Obwohl seine Erfindungen dem Wissenschaftler viel Geld einbrachten, pflegte er einen recht teuren Lebensstil und gab alles was er hatte für weitere elektrotechnische Forschungen aus. Er starb alleine und verarmt am 7. Jänner 1943 im Alter von 77 Jahren.
Mehr als ein Elektroauto: Der Name "Tesla" steht heute für so vieles!
Kaum jemand prägte den Bereich der Elektrotechnik so sehr wie Nikola Tesla. Für seine wissenschaftlichen Verdienste wurde er vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit der Edison-Medaille. Die Einheit für die magnetische Flussdichte wurde Tesla genannt. Außerdem ist der Forscher Namensgeber für zahlreiche Unternehmen und Preise. Es gibt von ihm viele Statuen und ihm gewidmete Museen. Auch in der Popkultur ist der Erfinder ein beliebter Charakter und trat als Figur in zahlreichen Comics, Büchern und Filmen in Erscheinung.
Quellenverzeichnis
Enceclopaedia Britannica (o.J.): Mária Telkes, [online] https://www.britannica.com/biography/Maria-Telkes [22.07.2019].
National Inventors Hall of Fame (o.J.): Maria Telkes, [online] https://www.invent.org/inductees/maria-telkes [22.07.2019].
Massachusetts Institute of Technology (o.J.): Maria Telkes, [online] https://lemelson.mit.edu/resources/maria-telkes [22.07.2019].
Science.orf.at (2006): Nikola Tesla – Ein vergessenes Genie, [online] https://sciencev1.orf.at/science/news/145082 [23.07.2019].
Austria-Forum (2013): Tesla, Nikola, [online] https://austria-forum.org/af/Biographien/Tesla%2C_Nikola [23.07.2019].
WHO’s WHO (o.J.): Nikola Tesla, [online] http://www.whoswho.de/bio/nikola-tesla.html [23.07.2019].
Jeszenszky, Sándor (1996): Tesla, Nikola (1856 – 1943), in: Kurt Jäger (Hrsg.), Lexikon der Elektrotechniker, Berlin und Offenbach: VDE-VERLAG, S. 375-376.
Biography.com (2014): Nikola Tesla Biography, [online] https://www.biography.com/inventor/nikola-tesla [23.07.2019].
Enceclopaedia Britannica (o.J.): Nikola Tesla, [online] https://www.britannica.com/biography/Nikola-Tesla [23.07.2019].