Elektrizitäts-Fakt No.1: Ein Zitteraal kann Elektroschocks mit bis zu 860 Volt erzeugen
Zitteraale schnappen sich ihre Beute auf besondere Art und Weise: Sie betäuben sie mit Stromstößen. Das funktioniert deswegen, weil ein Zitteraal ein ganz spezielles Organ hat. Dieses “elektrische” Organ besteht aus vielen übereinanderliegenden Muskelzellen, die sich an den Körpeseiten des Aals entlangziehen.
Gibt das Gehirn das Signal zum Stromstoß, werden die Zellen aktiviert – und weil der Zitteraal einen Pluspol am Kopf und einen Minuspol am Ende seines Körpers hat, kann der Strom fließen. So wird ein unsichtbares elektrisches Feld aufgebaut, das herankommenden Fischen einen Elektroschock versetzt.
Die Ladung dieser Stromstöße kann ganz schön hoch sein: Vor gerade einmal zwei Jahren wurde eine Spezies entdeckt, die Elektroschocks von bis zu 860 Volt abgibt. Zum Vergleich: Aus einer elektrischen Steckdose kommen hierzulande 230 Volt. Diese Zitteraal-Art erhielt treffenderweise den Namen Electrophorus voltai.
Elektrizitäts-Fakt No.2: Elektrizität kann aus Käse gewonnen werden
Käse ist ein Alleskönner. Er schmeckt geschnitten, gerieben, geschmolzen – und schafft Dinge, die weit über den Genuss hinausgehen: Käse dient als Grundlage für die Produktion von Elektrizität. Zumindest in einem Betrieb in Frankreich, wo neben Beaufort-Käse auch Strom hergestellt wird.
Wie das funktioniert? Im Prinzip ist es simpel: Bei der Käseproduktion entsteht entrahmte Molke. Diese wird mit Bakterienkulturen vermischt, sodass die Molke fermentiert. Im Fermentierungsprozess wiederum entsteht eine Mischung aus Methan und Karbondioxid – in anderen Worten: Biogas.
Das Biogas wird nun verwendet, um Wasser aufzuheizen. Aus dem daraus entstehenden Dampf generiert der Betrieb Elektrizität. Und zwar gar nicht so wenig: Etwa 2,8 Millionen kWh pro Jahr sollen es sein. Damit können bis zu 1,500 Menschen mit Strom versorgt werden. Aus Käse.
Elektrizitäts-Fakt No.3: Schnabeltiere orten ihre Nahrung mit Elektrizität
Schnabeltiere sind eigenartige Wesen – im wahrsten Sinne des Wortes: Sie legen Eier, und doch zählen sie zu den Säugetieren. Aber das ist nicht das einzige, was die australischen Schwimmer so besonders macht. Auch bei der Nahrungssuche sind Schnabeltiere eigen: Sie nutzen hier nämlich nicht ihre Augen oder etwa ihre Nase. Sondern Elektrizität.
Diese Technik funktioniert aufgrund des Körperteils, das dem Schnabeltier seinen Namen gibt: dem Schnabel. Der ist mit Rezeptorzellen ausgestattet. So kann das Schnabeltier ganz feine elektrische Felder wahrnehmen, die seine Beute – Larven, Würmer, Weichtiere – durch Muskelbewegungen produziert.
Elektrizitäts-Fakt No.4: Elektrizität bringt unser Herz zum Schlagen
Nicht nur Larven und Weichtiere produzieren Elektrizität. Sondern auch wir Menschen. Und das ist lebensnotwendig: Denn nur so kann unser Herz schlagen und Blut durch unseren Körper pumpen.
Unserem Herzschlag zugrunde liegt der Sinusknoten. Er befindet sich im rechten Vorhof des Herzens und gibt elektrische Impulse ab. Im Normalfall sind das etwa 60 bis 80 Impulse pro Minute – das gilt als die Herzfrequenz. Über Leitungsbahnen gelangt der Strom in die Muskulatur des Herzens, das sich durch die elektrische Erregung zusammenzieht. So wird das Blut durch den Körper gepumpt.
Der Sinusknoten gibt nicht immer gleich viele Impulse ab: Er reagiert sowohl auf das vegetative Nervensystem als auch auf Hormone. Darum schlägt unser Herz in bestimmten Situationen auch schneller – zum Beispiel, wenn wir gestresst sind oder Fieber haben.
Das waren natürlich längst nicht alle Fakten zum Thema Elektrizität ...
… im Elektronikmuseum der htl donaustadt zum Beispiel findet ihr noch viele, viele mehr. Hier gibt’s einen kleinen Einblick!