Eine leuchtende Lampe in Form eines Blitzes steht auf einem Tisch im Dunkeln.

7 ganz gewöhnliche Dinge, mit denen wir auf außer­gewöhnlich clevere Weise Strom erzeugen können

Von Steffi am 21.07.2022

Wasser, Wind, Sonne: Dass wir mit den Natur­gewalten Strom erzeugen, weißt du bestimmt längst. Der Alltag hält aber noch viel mehr an elek­trischer Energie bereit. Wo sie sich verbirgt und wie wir sie nutzen können? Das liest du hier.

Strom Erzeugen mit Lärm

Egal ob in der lauten Stadt oder der leisen Natur: es donnert, plätschert, rauscht und surrt überall. Manche Geräusche bemerkst du kaum. Andere sorgen wiederum dafür,  dass du nicht schlafen kannst. So richtig still ist es jedenfalls nie. Gerade deshalb eignen sich Geräusche auch so gut als Strom­quelle. Wieso?

Alles was wir hören, besteht aus Schall­­wellen. Und die bewegen sich mit unterschied­lichen Schwingungen. Aus dieser Bewegungs­energie kann dann wiederum Strom werden:

mit einem winzigen Nano­generator aus Zink­­oxid zum Beispiel. Der kann die Schwingungen mit den Eigenschaften seines Materials in elek­trische Spannung umwandeln.

So etwa haben es Forschende der Queen Mary University in London in einem Versuch auf 5 Volt Spannung gebracht – das reicht um ein Handy oder Tablet zu laden.

junger Mann mit Megafon vor dem Gesicht
Je lauter, desto mehr Strom: Schon witzig der Gedanke, oder? | Credits: Pexels
ein paar Beine beim Joggen auf der Straße
Beim Joggen bewegen wir uns sehr gleichmäßig: perfekt, um Strom zu erzeugen! | Credits: Unsplash

Strom erzeugen beim Joggen

Du bewegst dich gerne? Sehr gut! Mit dem richtigen Mini-Generator könntest du nämlich einfach selbst Strom erzeugen während du läufst. Forschende des American Institute of Physics etwa haben sich dafür etwas einfallen lassen:

Ein Streifen, der seitlich am Knie befestigt wird, kann die Bewegung beim Joggen in Strom umwandeln. Das Prinzip schon vorhandene elektrische Energie aus der Umgebung zu gewinnen heißt Energy Harvesting.

Für das Energy Harvesting gibt es verschiedene Möglich­­keiten. Das Geheimnis bei diesem Beispiel liegt im Material. Beim Laufen wird hier ein Streifen aus Carbon­faser immer wieder abwechselnd gestaucht und entspannt. Dadurch wird Energie frei, die zu Strom wird. Ob die Erfinder:innen dabei wohl im Hinte­rkopf hatten, beim Joggen nie wieder das Handy aufladen zu müssen?

Strom Durch Tanzen

Beim Party machen und Dancen im Club Strom erzeugen – klingt fast zu schön um wahr zu sein, oder? Im Club Watt in Rotte­rdam geht das wirklich.

Die Tanzf­läche der Öko-Disko ist mit besonderen Bodenplatten ausgestattet. Sie wandeln die Bewegungs­energie beim Tanzen in Strom um. Das ist nicht nur ziemlich clever, sondern auch nachhaltig.

„Elektro­nische Musik“ bekommt da direkt eine ganz neue Bedeu­tung.

DJ auf einer Bühne vor großem Publikum
Mit den richtigen Bodenplatten wäre ein Konzert wie dieses ein echt cleverer Stromlieferant! | Credits: Unsplash

Strom aus dem Fitness-­­Studio

Soooo alltäglich ist das Fitness-­Studio gar nicht für alle denkst du dir jetzt vielleicht. Stimmt. Aber dank Lauf­bändern, Trainings­bikes & Co gibt es hier echt viele Möglichkeiten mit Muskel­kraft Strom zu produzieren.

Praktisch umgesetzt hat das zum Beispiel ein Fitness-­Studio in Kalifornien – dort erzeugen die schwitzenden Besucher:innen selbst den benötigten Strom. Das geht natürlich nur mit umgebauten Geräten.

Junge Frau in sportlicher Kleidung mit federndem Gang auf dem Gehweg
Es muss ja nicht immer anstrengend sein, wenn man auch im gemütlichen Tempo Strom erzeugen kann. | Credits: Unsplash

Einfach nur gehen

Strom erzeugen beim Gehen klingt ein bisschen einfacher, als schwitzen beim Workout, oder? Ist es auch! Allerdings erzeugst du in diesem Beispiel beim Gehen nur Strom auf dem passenden Unter­grund – wie zum Bei­spiel auf speziellen Bodenplatten am Londoner Flughafen.

Sie reagieren auf den Druck der Fußgänger und Fuß­gängerinnen. Der wird dann in Strom oder Licht umgewandelt.

Körperwärme

Du musst eigentlich gar nicht viel machen, um mit Körper­­wärme Strom zu produzieren. Denn der Körper gibt im Durchschnitt so viel Wärme­energie ab wie eine 100-Watt-­Glühbirne. Ganz von alleine. Es braucht also nur die richtige Technik, um sie in Strom umzu­wandeln. Dafür eignet sich zum Beispiel besondere Kleidung, wie sie Forschende in den USA entwickelt haben.

Ihre Erfindung ist aus einem speziellen Stoff gemacht, der kleine Geräte mit Strom versorgen kann. Warum das funktioniert? Der Unterschied zwischen der warmen Körper­temperatur und der kühleren Umgebung lässt elektrische Ladungen fließen: von warm zu kalt. Dadurch fließt Strom. Der wiederum ist ausreichend für kleine Geräte. Ein Shirt mit Lade-Funktion: das hätten wir auch gern!

In der Tierwelt gibt es übrigens Arten, die von Natur aus elektrisch sind. Mehr dazu erfährst du hier.

Schlafen

Noch einfacher als Strom im Schlaf zu erzeugen wird es nicht: genauer gesagt sowohl beim Schlafen, als auch beim Wach sein. Dafür kommt nämlich eine Art elektronisches Pflaster zum Einsatz, das an den Finger­­kuppen befestigt wird.

Diese „E-­Pflaster“ an den Fingerspitzen reagieren auf Druck und Schweiß und können so Strom erzeugen. Sie funktionieren wie winzige Brennstoff­zelle, angetrieben von Schweiß als Bio­brennstoff.

Weil wir Menschen ja auch im Schlaf schwitzen, produziert man mit dieser Erfindung wortwörtlich Strom im Schlaf. Oder mit Nichtstun.

Waschbär schlafend auf einem Ast, auf dem Bauch mit nach unten hängenden Beinen
Sieht nicht wirklich produktiv aus oder? Das ändert sich bestimmt schnell mit der richtigen Erfindung. | Credits: Unsplash

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